Eine Brücke in die Zukunft
Am Freitag, den 21.04. 2023, hat Oberstudiendirektor Günter Jehl, Direktor der Schulstiftung, den neuen Schulleiter Christian Haringer an der Marienrealschule Cham offiziell in sein Amt eingeführt. Zwei Monate zuvor war Josef Maier, der langjährige Schulleiter, in den Ruhestand getreten.
Direktor Jehl dankte Christian Haringer für seine Bereitschaft, nach gut zehn Jahren im Dienst der Schulstiftung das Amt des Leiters der Marienrealschule Cham zu übernehmen. Zur Amtsübernahme gratulierte er im Namen der Schulstiftung sowie im Namen von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer „sehr herzlich“.
Schule mit dem Namen der Gottesmutter Maria
Außerdem wies Direktor Jehl darauf hin, dass die Realschule den Namen der Gottesmutter Maria trägt. Schließlich verwies der Direktor auf die Tatsache, dass der neue Schulleiter in Altötting, dem bayerischen Marienwallfahrtsort schlechthin, geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. G. Jehl: „Gerade diese Deine geographische als auch spirituelle Wurzel hat Dich nachhaltig geprägt.“
C. Haringer folgte in der Vergangenheit einem Studium (Deutsch und Erdkunde für Lehramt an Realschulen) an der Universität Passau und leistete ein Referendariat in Passau und Wertingen. Dienstorte ab dem Jahr 2000 waren die Staatlichen Realschulen in Waldkraiburg, in Osterhofen und in Landshut. Bereits als junger Lehrer gehörte er zum Schulentwicklungsteam und zum Disziplinarausschuss. Er kümmerte sich u.a. um die Belange der Fachschaft Erdkunde und um die Betreuung von Referendaren. Auch wirkte der neue Schulleiter schon zuvor als Mitarbeiter in der Schulleitung in Cham.
Glücksfall Haringer
Oberstudiendirektor Jehl nannte es einen Glücksfall, dass Haringer ab 2012 als Konrektor der damaligen Maristen-Realschule in Cham in den Dienst der Schulstiftung eingetreten ist. Seither hatte er als Konrektor der Maristen-Realschule und ab 2021 an der neuen Marienrealschule zahlreiche Schulprojekte organisiert sowie, im Übrigen, auch fachdidaktische Beiträge in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, wusste der Chef der Schulstiftung. Haringers Engagement reiche weit über die Schule hinaus, wie ehrenamtliche Aktivitäten, insbesondere rund um Altötting belegen. Auch hat Christian Haringer erst kürzlich einen Band über die „Geschichte der deutschen Provinz der Schwestern vom Heiligen Kreuz“ veröffentlicht, war bei dieser Gelegenheit zu erfahren. Die Persönlichkeit des neuen Schulleiters sei mithin nicht nur in dienstlicher Hinsicht „äußerst kompetent, sondern auch fest katholisch verwurzelt“, sagte Oberstudiendirektor Jehl.
Jeder Mensch einzigartig und von Gott geliebt
Was die Zukunft betrifft, so würden aktuelle gesellschaftliche Themen C. Haringer intensiv fordern; die Direktor Jehl mit den Begriffen „Digitalisierung“, „Energie und Umwelt“ und „Mensch“ beschrieb. Was dabei den Menschen betrifft, führte G. Jehl aus: „Unser Glaube soll den Heranwachsenden ein Menschenbild vermitteln, das sie als geliebte Kinder Gottes versteht. So wie jeder Mensch erschaffen ist, ist er einzigartig und von Gott geliebt. Welche Tragkraft kann diese Erkenntnis entfalten, wenn sie geglaubt werden kann?“.
Bildung, Erkenntnis und Erziehung
Dr. Franz Haringer stand dem Gottesdienst zur Amtseinführung vor. Der Theologische Leiter des Geburtshauses Papst Benedikts XVI. in Marktl, Bischöflich Beauftragter für Erwachsenenbildung und Ordensreferent, sagte in seiner Predigt, das Christentum habe sich von jeher als Bildungsreligion verstanden: „Die Christen erkannten in der Geschichte Gottes mit den Menschen einen Plan des Heiles und entwickelten ein eigenes Bild von Gott, der Welt und dem Menschen.“ Dabei hätten sie die „Freundschaft mit Gott“ als große Gabe angesehen, aber auch als Aufgabe, der es gerecht zu werden gilt durch Bildung, Erkenntnis und Erziehung. In der Tradition der Orden und Klöster haben sich demnach Schulen für gelingendes christliches Leben entwickelt. Die Marienrealschule Cham ist geprägt vom Wirken der Maristen-Schulbrüder und der Armen Schulschwestern, erinnerte der Prediger. Dem neuen Schulleiter und allen an der Schule wünschte Dr. Haringer, dass sie durch Verstandes- und Herzensbildung so wirkten, dass „die Schüler ein festes Fundament für ihr Lebenshaus erhalten“.
Wer ein Kind erziehen will, muss es lieben
Schulleiter Christian Haringer deutete das Logo der Schule in dem Sinne, dass es die Schule mit einer Brücke gleichsetzt, die Verbindung herstellt – Hinweis auf die Verbindung zwischen den zwei Geschlechtern, die nun in der neuen Schule koedukativ unterrichtet und erzogen werden. Auch eine Verbindung zwischen Schule und Elternhaus sei somit bezeichnet: „Nur durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schaffen wir es, dass sich die uns anvertrauten Kinder gut entwickeln.“ Aber die Brücke stehe auch für die Verbindung zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. „Nur durch eine emotionale Bindung zwischen Lehrenden und Lernenden kann an unserer Schule der Lebensraum entstehen, den die Kinder zum Heranreifen benötigen, sodass sie später ihren Mann oder ihre Frau in der Gesellschaft stehen.“ Der heilige Marzellin habe es prägnant ausgedrückt wie folgt: „Wer ein Kind erziehen will, muss es lieben – und zwar alle gleich lieben.“
Zwischen oben und unten, Gott und der Welt
Ebenfalls gehe es bei der symbolisierten Brücke um eine Verbindung in die eigene Zukunft. Das Schulmotto laute entsprechend „Marienrealschule Cham – eine Brücke in die Zukunft“. Und schließlich werde die Verbindung zwischen „oben und unten, zwischen Gott und der Welt“ in den Blick genommen.
Landkreis? Immer konstruktiver Weg mit Schulstiftung
Bereits wenige Tage zuvor hatte Landrat Franz Löffler die Marienrealschule und somit den neuen Schulleiter besucht. Die Bildungseinrichtung bezeichnete der Landrat als „sehr wertvoll“ und hob die Zusammenführung der Maristen- und der Gerhardinger-Schule hervor. Der Landkreis sei immer einen konstruktiven Weg mit der Schulstiftung gegangen. Auch leiste der Kreis seinen finanziellen Beitrag pro Schüler an die Schulstiftung. Der Schulleiter sei der Kopf der Schule, und wenn dieser funktioniere, fehle der Schule nichts. Ganz in diese Sinne wünschte Landrat Löffler dem Kopf der Schule, Christian Haringer, alles Gute.