Spatenstich für den Neu- und Umbau des Schulzentrums Oberroning
Oberroning, 23. Oktober 2025
Mit einem offiziellen Spatenstich fiel am Donnerstag, den 23. Oktober 2025, der Startschuss für die Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums in Oberroning im niederbayerischen Landkreis Landshut – ein Projekt, das nach vielen Jahren der Planung endlich Wirklichkeit wird. Das Schulzentrum befindet sich in Trägerschaft der Schulstiftung der Diözese Regensburg und teilt sich in eine Mittel- und Realschule mit insgesamt rund 580 Schülerinnen und Schüler.
Das Bauprojekt wird in Kooperation mit dem Freistaat Bayern durchgeführt. Beteiligte Institutionen sind das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg GmbH, die Abteilung Planen und Bauen der Hauptabteilung Immobilienmanagement der Diözese Regensburg und die Landkreise Landshut, Kelheim und Regensburg. Eine besondere Herausforderung des Projekts ist der Umbau der Schulgebäude während des laufenden Schulbetriebs. Dabei geht es nicht nur darum, die bestehenden Gebäude zu erhalten, sondern sie auch zukunftssicher zu gestalten, wie der Bürgermeister der Stadt Rottenburg a.d. Laaber, Alfred Holzner, in seinem Grußwort betonte.
Das Schulzentrum in Oberroning spielt für die Bildungsregion Landshut eine wichtige Rolle, was Landrat Peter Dreier bei seinen Grußworten unterstrich. An der Realschule werden derzeit 225 Schüler unterrichtet, während die Mittelschule rund 350 Schüler umfasst und eine gebundene Ganztagsschule ist.
Neu- und Umbau des Schulzentrums in Oberroning
Die Baumaßnahme zur Sanierung der Mittel- und Realschule Oberroning umfasst die Renovierung des denkmalgeschützten Klosters und Schulgebäudes sowie den Neubau eines Erweiterungsbaus und einer Zweifachsporthalle. Das bestehende Kloster, das zwischen 1839 und 1862 erbaut wurde, und das Schulgebäude aus den Jahren 1862-1907 stehen unter Denkmalschutz. Um den dringend benötigten Raum für die schulische Nutzung bereitzustellen, wird der südliche Schulanbau aus den 1970er Jahren abgerissen. Der Neubau beinhaltet Fachklassenräume für Musik, Kunst, Informatik und Naturwissenschaften sowie einen Speisesaal, eine Pausenhalle und eine Schulküche. Die Zweifachsporthalle wird im südlichen Bereich des Klostergartens errichtet, und eine Energiezentrale wird östlich des Erweiterungsbaus gebaut. Durchgeführt wird die Baumaßnahme vom Architekturbüro Schnabel + Partner aus Bad Kötzting.
Die beiden Schulgebäude werden weiterhin im laufenden Betrieb genutzt, wobei die Baumaßnahme in drei Bauabschnitten durchgeführt wird. Der erste Abschnitt umfasst den Abbruch von Nebengebäuden, den Bau des Erweiterungsbaus, der Sporthalle und der Energiezentrale sowie die Anpassung der Infrastruktur, so der verantwortliche Architekt Markus Weber, vom Architekturbüro Schnabel + Partner. In den nächsten Abschnitten wird das Kloster- und das Schulgebäude saniert, sowie die Außenanlagen einschließlich des Klostergartens fertiggestellt. Wenn alles nach Plan läuft, wird das gesamte Bauprojekt voraussichtlich 2032 fertiggestellt.
Die gesamte Fläche des Projekts umfasst rund 28.800 m², wobei der Klosterbereich eine Bruttogrundfläche von 3.500 m², das Schulgebäude 6.300 m², der Neubau 3.600 m² und die Sporthalle 1.700 m² einnimmt. Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf etwa 57 Millionen Euro. Wobei der Freistaat das Bauprojekt nach Abschluss aller Maßnahmen mit 27 Millionen Euro bezuschussen wird, so Günter Jehl, Direktor der Schulstiftung im Bistum Regensburg. Weiter erklärte Jehl, dass die Baumaßnahmen nötig seien, weil das Schulzentrum einen Sanierungsstau aufweist und zugleich die aktuellen staatlichen Vorgaben für Sicherheits- und Brandschutzmaßnahmen große Herausforderungen darstellen. Das wiederum bedeute kostenintensive Investitionen, diese seien aber, so Jehl weiter, lohnend für die Zukunft der Einrichtung. Das Schulzentrum vereint eine Mittel- und Realschule und bietet so den Schülerinnen und Schülern auch eine Wechselmöglichkeit zwischen den beiden Schularten. Nach der Sanierung können die Synergieeffekte und das bereits positive Miteinander weiter verstärkt werden. Auch der Standort sei ein wichtiges Kriterium für den Erhalt des Schulzentrums in Oberroning, so der Direktor der Schulstiftung. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über die Landkreise Landshut, Kelheim und Regensburg. Somit auch für die kirchliche Schulstiftung ein guter Grund dieses Bildungsangebot im südlichen Gefilde des Bistums aufrechtzuerhalten.
Das Kloster Oberroning vom „Orden von der Heimsuchung Mariens“ ist ein ehemaliges Kloster der Salesianerinnen in Oberroning (einem Ortsteil der Stadt Rottenburg an der Laaber) im Landkreis Landshut. Das Gebäude wird weiterhin als Mittel- und Realschule von der Schulstiftung der Diözese Regensburg betrieben. Die Expositurkirche Mariä Himmelfahrt war bis zur Auflösung des Klosters zugleich Klosterkirche. Nach 177 Jahren segensreichen Wirkens verließen 2015 die letzten Schwestern das Kloster Oberroning und fanden in Bad Adelholzen eine neue Heimat.
Nach dem Übergang der Schulen im Jahr 2009 in die Schulstiftung der Diözese Regensburg ist es für Bischof Rudolf ein Herzensanliegen, das Schulzentrum zu erhalten und in die Zukunft zu investieren. Der Regensburger Oberhirte ist den Schwestern für ihren Dienst sehr dankbar, denn „es ist hier sehr viel segensreicher Dienst geleistet worden. Die Schwestern haben sich mit ihrer ganzen Existenz für die Bildung junger Menschen eingesetzt“. Auch die hohe Investitionssumme ist für den Bischof gerechtfertigt, so der Regensburger Oberhirte. Die jungen Menschen sind uns das wert und dazu stehen wir auch, so Bischof Rudolf beim Spatenstich für den Neu- und Umbau in Oberroning. Christentum sei stets auch Bildungsreligion. Die jungen Menschen sollen christlich geformt und auf ihrem Lebensweg begleitet werden, damit sie später wertvolle Mitglieder der Gesellschaft mit einer christlichen Prägung werden können, so der Regensburger Oberhirte.
Fragestunde und Morgenkreis-Schulbesuch
Nach dem Spatenstich besuchte Bischof Rudolf Voderholzer noch die Mittel- und Realschule, um mit den Schülern ins Gespräch kommen und einen Blick in den Schulalltag werfen zu können. Zuerst nahm er an einem Morgenkreis einer 8. Klasse der Mittelschule teil. Der Morgenkreis ist Bestandteil des „Marchtaler-Plan“ und fand in der ehemaligen Hauskapelle des Klosters statt. Die Räumlichkeiten sollen nach den Umbauarbeiten wieder als Andachtsraum genutzt werden. Beim Morgenkreis wurde Bischof Rudolf vom Rektor der Mittelschule, Benedikt Utz, sowie vom Direktor der Realschule, Norbert Hintermeier, begleitet. Danach wechselte die Delegation um Bischof Voderholzer die Räumlichkeiten und der Regensburger Oberhirte stellte sich in der Schulkirche von Oberroning den Fragen von rund 120 Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Realschule. Rund eine Stunde lange beantwortete Bischof Rudolf die Fragen der Kinder und Jugendlichen. Auf die Frage, warum das Schulzentrum so aufwendig saniert und umgebaut wird, hatte der Regensburger Bischof eine klare Antwort: „Weil ihr uns lieb und teuer seid“. Für Bischof Rudolf ist es eine wichtige Verantwortung und Verpflichtung, die Schulen der Schulstiftung zu unterstützen und für die Zukunft fit zu machen. Die Schülerinnen und Schüler quittierten diese klare Botschaft und Haltung mit Applaus.
Text und Fotos: Christian Beirowski
(jas)
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